Networks / Online Marketing

Auf den ersten Blick scheint es verlockend: Durch Tauschportale, wie Addmefast, können Unternehmen schnell und kostenlos an Fans kommen. Verschiedene Features helfen dabei, den Zuwachs zu regulieren:

1. Durch den CPC (cost-per-click) lässt sich bestimmen, wieviele Fans in welcher Zeit auf ein gewünschtes Profil klicken. Nutzer bekommen Fanseiten mit einem höheren CPC häufiger als Seiten mit niedrigerem CPC zu sehen.
2. Unter „Optionen“ lässt sich festlegen, aus welchem Land die gewünschten Fans stammen sollen. Addmefast-Nutzer können zwischen einem oder mehreren Ländern auswählen oder auf eine länderspezifische Auswahl verzichten.
3. Neben Facebook-Fans lassen auch Twitter-Follower, Retweets, YouTube-Views, Digg-Follower, StumbledUpon-Follower, Google Cirles und die Zahl der Webseiten-Zugriffe regulieren.

Lohnt sich die Erhöhung von Fanzahlen durch Tauschportale?

„Bringt das schnelle Geld“, „Fans und Follower bleiben meist dauerhaft“: In Blogs und Foren finden sich überwiegend positive Berichte zu Plattformen, wie Addmefast. Als Digital Strategist rate ich trotzdem meinen Kunden davon ab: Fan-Tausch stellt zwar keinen Verstoß gegen Facebook- und Twitter-Richtlinien dar. Problematisch, und das bestätigt auch Yair Cohen, Experte für Online-Recht am Internet Law Center in Brighton, ist unter anderem jedoch das Prämiensystem, bei dem Nutzer, nachdem sie eine bestimmte Anzahl von Likes vergeben haben, Punkte geschenkt bekommen, die ihnen dabei helfen zusätzliche Fans und Follower in sozialen Netzwerken zu erhalten. Denn gemäß ist es Profilbetreibern nicht erlaubt, User für Page-Likes zu belohnen.

Fake-Profile auch aus marketingstrategischer Sicht problematisch

Tummeln sich auf Tausch-Portalen viele Fakes? Cohen hält dies jedenfalls nicht für unwahrscheinlich. Gefälschte Profile können für Seitenbetreiber schnell zum Problem werden. Denn in regelmäßigen Abständen geht Facebook Betrugsvorwürfen nach und löscht fragwürdige Seiten aus seinem System. Auch aus marketingstrategischer Sicht sollten sich Unternehmen gegen die Nutzung von Tauschportalen entscheiden. Denn „tote“ Follower produzieren weder Likes noch Content.

Firmen, die ein ernsthaftes Interesse an einem verbesserten Return of Investment haben, sollten stattdessen besser auf digitale Werbeprogramme setzen, selbst wenn die Schaltung digitaler Anzeigen mit einigem finanziellen Aufwand verbunden ist. Mit AdWords oder Facebook Ads lassen sich zwar kaum 1000 Freunde in 20 Minuten finden — die Wahrscheinlichkeit, hohe Engagement- und Konversionsraten zu erzielen, ist jedoch ungleich größer.

Tags: , ,

5 Comments

  1. Hallo zusammen,

    ein schöner Beitrag zum Social Media Marketing. Also der “like Tausch” beziehungsweise das Kaufen von Freunden und Fans ist spätestens seit der ominösen Stern TV Sendung zum Thema Facebook in aller Munde. Meinung nach gehört so etwas verboten. Gekaufte likes sind für mich scharf an der Grenze zum Betrug. Schließlich täusch man dadurch seinen potenziellen Kunden etwas vor. Eine seriöse Facebook Agentur sollte Ihren Kunden dringend davon abraten, Freunde oder Fans zu kaufen. Wen will man dadurch schon täuschen. Es gibt simple Programme, die jedermann bedienen kann, mit denen man in zwei Minuten ermitteln kann, ob Fans gekauft sind oder ob es sich um echte Fans handelt. Wer kostenlose weitere Infos braucht wie das geht kann sich gerne bei unserer Social Media Agentur Essen melden. http://werbung-adkunden.de/

  2. Stephan Mayer says:

    Vielen Dank, Sascha, für deinen Kommentar. Ich gebe dir völlig recht. Als Agentur sollte man Kunden niemals zum Kauf von Facebook-Fans oder Twitter-Followern raten!

  3. Newtron says:

    @Sascha Lämmler. Trotz allem ist das Kaufen von Facebook Likes in Deutschland legal. Siehe Artikel:

  4. Stephan Mayer says:

    Vielen Dank, Newtron, für den Link. Rechtsanwalt Jens Ferner weist in seinem Fazit zum Urteil des Landgerichts Hamburg (327 O 438/11) auch darauf hin, dass gekaufte Likes “inhaltlich wertlos” sind. Was für einen Kunden entscheidend ist, ist letztlich “nur” der Return of Investment, sprich “Wieviele Produkte habe ich verkauft? Wieviel musste ich dafür investieren?” Eine deutsche Facebook-Fanpage mit 10.000 Likes (davon 80% aus Indien und Vietnam) macht auf Internetnutzer keinen seriösen Eindruck und die bloße Tatsache, dass eine Firma jetzt ein paar Tausend Fans mehr hat, wird nicht dazu führen, dass eine Marke beliebter wird.

    Die Erhöhung der Facebook Fanzahlen aufgrund von nachhaltiger Zusammenarbeit mit Kunden und der Teilnahme an Fachkongressen und Messen (adKunden SEM geht mit gutem Beispiel voran) führt letztlich zu einer wesentlich nachhaltiger Fanzahlerhöhung als der schnelle Zukauf.

  5. Might says:

    Ein Tauschportal für Facebook Fans ist http://www.fansurf.de. Für den wos interessiert.

Leave a Reply to Sascha Lemmler