China / Online Marketing

Ein Start-up aus Hong Kong revolutioniert den Spracherwerb

Ein schwülheißer Nachmittag in Hong Kong. Julian Gaertner sitzt im klimatisierten Konferenzraum des Cyberport-Businesspark und erläutert die Vorzüge von innovativem Sprachaustausch. Nachdem er sich selbst jahrelang am Chinesischen die Zähne ausgebissen hatte, begann der Jungunternehmer mit deutschen Wurzeln mit seiner Arbeit an LiveItChina, einem der mittlerweile erfolgreichsten Sprachlernportale für Expats im Reich der Mitte.

Gaertner ist überzeugt, dass man auch beim Chinesisch lernen schnelle Erfolge erzielen kann. Voraussetzung dafür seien Motivation und eine gute Lernstruktur, basierend auf einem ausgeklügelten Konzept. Und genau hier setzt LiveItChina an. „Über unsere Plattform finden Chinesisch-Lernende eine Auswahl an Sprachschulen, Tutoren sowie Austauschpartner. Dabei ermöglichen wir es Nutzern online und offline miteinander zu interagieren, sich zu Treffen zu verabreden und lebenslange Freundschaften zu schließen.“ Gaertners Plattform ermöglicht es, Schulen schnell und effektiv auf eine große Anzahl an Sprachbegeisterten zu zugehen.

Sprachschulen und Tutoren haben die Möglichkeit über LiveItChina direkt mit potentiellen Kunden in Kontakt zu treten. Derzeit stehen auf der Plattform mehr als 5400 Sprachpartner und über 1400 Tutoren zur Auswahl: Ein Großteil der aktiven User lebt in Hong Kong, aber auch in wirtschaftlich aufstrebenden Metropolen wie Guangzhou oder Shenzhen. „Mittelfristig möchten wir unsere Aktivitäten im Mainland weiter ausbauen und Firmen dabei helfen, ihr Sprachtraining zu optimieren“, so Gaertner. Um mit (potentiellen) Geschäftspartnern Kontakt aufzunehmen, nutzt LiveItChina vor allem LinkedIn. Über die Facebook- und Twitter-Präsens werden (potentielle) Nutzer der Internetplattform und Kunden über Innovationen und Updates informiert.

Coworking zwischen den Büros von Microsoft und IBM

Unterstützung erhält Gaertner nicht nur von seinen mittlerweile acht Teamkollegen, sondern auch von der Cyberport Management Company Ltd., die sich zu 100% in Besitz der Hong Konger Autonomiebehörden befindet. Der am Südwestrand von Hong Kong Island gelegene Komplex versteht sich als „Creative Digital Community“. Es handelt sich dabei um ein Cluster aus High-Tech-Unternehmen, wie Microsoft und IBM, sowie einer Reihe von Start-Ups: „Auf diesen innovativen Mix aus Groß- und Kleinbetrieben sind wir besonders stolz“, so Geschäftsführer Herman Lam. „Als 1997, im Jahr der Rückgabe Hong Kongs an die Volksrepublik, die Asienkrise über uns hereinbrach, sind wir uns bewusst geworden, dass unsere Stadt neue wirtschaftliche Impulse benötigt. Das war die Geburtsstunde des Cyberports.“

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Zu dem Gebäudekomplex gehören eine Shopping-Mall, Restaurants sowie ein Hotel. „Die Vermietung von Flächen an Einzelhändler sorgt dafür, dass wir sehr kosteneffizient wirtschaften können“, so Lam nicht ohne Stolz. Julian Gaertner jedenfalls ist mit seinem Arbeitsplatz am Cyberport hochzufrieden. Nicht nur die innovative Umgebung, Meerblick inklusive, stimmt den Start-Up-Unternehmer optimistisch. Auch finanziell bringt die Arbeit dort einige Vorteile mit sich: Im Rahmen des Cyberport Creative Micro Fund Scheme (CMMF) erhielt LiveItChina 2011 HK$100.000 (ca. 9500 Euro) – wenige Monate später nach der Nominierung für das Cyberport Incubation Programme weitere HK$530.000 (ca. 50.000 Euro).

Bildnachweis: Räume am Cyberport Hong Kong, ©Cyberport Company Ltd.
Thumbnail und Bild oben rechts: ©LiveItChina.

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